Der Gott des Gemetzels

Rezensionen

Kotzen auf Kokoschka

"Der Gott des Gemetzels" im Fraunhofer - großes Vergnügen

Zuzuschauen, wie das souverän agierende Quartett übereinander herfällt, macht Spaß. Das Gastspiel aus Wien demonstriert einmal mehr, wie phantastisch Reza die Kunst der intelligenten Boulevardkomödie beherrscht.

Petra Hallmayer, Süddeutsche Zeitung  23. Februar 2016

 

"Der Gott des Gemetzels": Zähne zeigen auf der Sofabank

Süffig: Yasmina Rezas Stück im Wiener Ateliertheater

Ronald Pohl, DER STANDARD, 19. März 2015

In der Wiener Burggasse ... hat der Komödienweltgeist Zuflucht gesucht und tatsächlich gefunden. Rüdiger Hentzschels Inszenierung bietet … lockersten Edelboulevard, schaumig geschlagen und vorzüglich bekömmlich. Sie fängt im Prestissimo an und wird von da ab immer schneller ... man kann sich prächtig amüsieren.

Nicht nur in Frankreichs Wohnstuben herrscht Krieg. Hinter dem Gerede vom notwendigen Ausgleich der Interessen nistet die Angst vor Schadenshaftung und sozialer Deklassierung. Im Ateliertheater lässt sich die nach wie vor gültige Diagnose nicht wie Lebertran genießen, sondern wie ein Schlückchen moussierenden Sekts.

http://derstandard.at/


Yasmina Rezas Theaterpranke ist so packend, dass man das Stück gerne in drei Varianten sieht - zuerst 2011 an der Burg. Unvergesslich der schlaksige Joachim Meyerhoff als ewig telefonerender Anwalt. Jedes Telefonat wird zur köstlichen Pantomime. Happel als Betuliche, die Welt retten Wollende war wie immer eine ulkige Nudel. Dann der Film mit dem gar bösen Christoph Waltz als skrupellosen Anwalt – ein Kabinettstückl für sich!

Und nun traut man sich also im Ateliertheater gegen diese allzu präsenten Vorgänger anzuspielen. Und ich gestehe: Die Vier pusten glatt die Erinnerungen an die Vorläufer aus dem Gedächtnis. Ich sah das Stück neu, verfolge gespannt, wie die Scheinheiligkeit der vier Erwachsenen, die auf der Welle "man kann ja über alles reden" daherkommen, in Hass und gegegnseitiges Verhöhnen umschlägt.

http://www.silviamatras-reisen.at/blog/

 

Theatania:Theatertipp
Bravo an alle vier Schauspieler!…. Nicht oft passiert es, dass freigesetzte Aggression derart viele Lacher und Applaus erntet - diesmal aber zurecht!

Caroline Schenk


NEUE KRONEN ZEITUNG

Es ist mutig sich dem Vergleich mit der brillanten Burgtheateraufführung auszusetzen, aber Rüdiger Hentzschels Inszenierung besteht ihn.

Volkmar Parschalk


events.at

….namhafte Konkurrenz hat aber Regisseur Rüdiger Hentzschel zum Glück nicht davon abgehalten, das Stück nun seinerseits an der Wiener Scala zu inszenieren, und seine vier Darsteller sind so eigenständig, dass man gar nicht auf die Idee käme, über die entsprechenden Figuren etwa die Gesichter von Christoph Waltz oder Jodie Foster zu projizieren. herrlich verkniffen - hemmungslos - hysterisch – authentisch …

franco schedl


NÖN

Wortwitz, Situationskomik, die straffe, effektvolle Regie von Rüdiger Hentzschel und ein hervorragend agierendes, spielfreudiges Ensemble machen den Abend zum Genuss.

Günther Schwab


Wein und Kultur

Monica Anna Cammerlander (Véronique), Dirk Warme (Michel), Johanna Withalm (Annette) und Hendrik Winkler (Alain) gleiten sehenswert aus der Kultur unserer Tage zurück in ihre Urinstinkte…. besser kann man nicht die Dünnheit der Kulturhaut darstellen, die uns durch die Evolution über Jahrtausende angeblich angewachsen ist.


Falter

Formidables Ensemble!


Kurier
Die Wohlerzogenheit bröckelt rasch, jeder verliert die Beherrschung, die Krisenkonversation entgleist total zu einem spaßigen Gruß aus der Beziehungshölle. Kurier Wertung: Vier von fünf Sternen.